Wechseloperationen

(Prothesenwechsel)

Schulter- , Hüft- und Knieprothesen haben durchschnittliche und individuelle Standzeiten. In dieser Zeit sind sie fest verankert und funktionieren gut.

Irgendwann, im Idealfall kommt es erst nach vielen Jahren dazu, lockert sich eine Prothese jedoch. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist der Verschleiß des Kunststoffes (Polyethylen) in der Prothese. Die hier entstehenden Abriebpartikel führen zu einer lokalen Entzündungsreaktion, bei der meist der an die Prothese angrenzende Knochen angegriffen wird und sich auflöst.

Andere Ursachen können z. B. eine Verschlechterung der Knochenqualität oder Materialermüdung oder –versagen sein.

Lockerungen können ebenfalls entstehen durch Infektionen (Entzündungen durch Bakterien) im Bereich des Kunstgelenkes. Diese können kurzzeitig nach der Prothesenoperation (innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten) als „Frühinfekt“ oder zu irgendeinem späteren Zeitpunkt als sogenannter „Spätinfekt“ auftreten.

Diese septische (durch Bakterien bedingte) Lockerung ist am schwierigsten zu behandeln, da hier nicht nur die mechanische Problematik gelöst werden muss, sondern die bakterielle Infektion gleichermaßen besiegt werden muss.

Grundsätzlich sollten Wechseloperationen von Gelenkprothesen nur von sehr erfahrenen Operateuren in speziellen Zentren durchgeführt werden. Neben dem aktuellen leitlinienentsprechenden Behandlungskonzept sollten auch die Erfahrung und Logistik in der Klinik vorhanden sein. Es empfiehlt sich hierfür am besten ein großes Endoprothesenzentrum.

Basisdiagnostik ist die Röntgenuntersuchung. Sollte eine Lockerung nicht eindeutig zu erkennen sein, oder wenn Knochendefekte vermutet werden, sollte eine CT–Untersuchung erfolgen. Weitere Hinweise ergeben sich aus der 3-Phasenszintigrafie und einer Punktion.

Diagnostik

Grundlage einer ärztlichen Beurteilung ist immer ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. In diesem Gespräch werden wichtige Fragen zur Krankengeschichte (Anamnese) gestellt, die dem Arzt helfen eine Erkrankung zu diagnostizieren.

In Bezug auf die Beurteilung eines Gelenkverschleißes werden diese Informationen zusammen mit den Ergebnissen der bildgebenden Untersuchungen (Röntgenbilder, MRT) und der klinischen Untersuchung bewertet.

Daraus ergibt sich im Allgemeinen die Diagnose und verschiedene Behandlungsoptionen lassen sich daraus ableiten.

Diese Beratungs- oder Zweitmeinungssprechstunde basiert in erster Linie auf den Informationen vom Patienten und den Ergebnissen der bildgebenden Untersuchungsbefunde. Die klinische Untersuchung kann hier nicht durchgeführt werden. Damit ersetzt diese Videosprechstunde auch nicht den Besuch eines Spezialisten zur körperlichen Untersuchung. Jedoch können bereits vorhandene Vorbefunde von Kollegen mit in die Gesamtbeurteilung einfließen. Bitte laden Sie vorhandene Befunde und Röntgenbilder vor der Videosprechstunde in Ihrem PC hoch. Es besteht dann die Möglichkeit diese Befunde gemeinsam zu sehen und zu besprechen. Alternativ können Sie mir die Befunde per E-Mail vor der Videosprechstunde zusenden.