Hüftprothese (künstliche Hüfte oder Hüft-TEP)

Hüftprothese

(künstliche Hüfte oder Hüft-TEP)

Der Ersatz des Hüftgelenkes gilt als eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt und wird weltweit sehr häufig durchgeführt.

OP Technik (OP Zugang)

Dabei gibt es unterschiedliche OP Verfahren und Techniken. Dies bezieht sich auf der chirurgischen Weg zum OP Gebiet. Einige gelten als der sogenannte „Goldstandard“, andere scheinen innovativer oder fortschrittlicher. Dies lässt sich jedoch nur zum Teil bestätigen.

Viele OP-Verfahren sind Weiterentwicklungen von bereits früher in der Orthopädie angewandten OP Techniken. Alle Operationsmethoden haben ganz spezielle Eigenheiten und damit verbundene Vor- und Nachteile.

Die häufigsten operativen Zugänge zur Hüfte sind der seitliche (laterale), der vordere-seitliche (anterolaterale) und der hintere (dorsale) Zugang. Weitere sind der vordere (ventrale) und der innenseitige (mediale).

Diese Zugänge haben zumeist noch Eigennamen nach ihren Entwicklern und wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt, sodass es nun unzählige Varianten und Namen für die OP Verfahren gibt. Dies macht es dem Laien schwer die Unterschiede bzw. die Vor- und Nachteile zu erkennen.

Bei den minimalinvasiven Operationen (Minimal Invasive Surgery oder MIS) sollen möglichst wenig Muskelschäden verursacht werden. Die vermeintlichen Vorteile relativieren sich jedoch nach der aktuellen Studienlage mit zeitlichem Abstand zur Operation. Als echten Vorteil lässt sich daher nur die schnellere Mobilisation erkennen. Jedoch ist es nicht so einfach zu sagen, dieser oder jener Zugang ist dem anderen überlegen. Das Ergebnis der OP ist entscheidend und dies ist nicht allein von der OP- Technik, sondern vor allem von der Erfahrung des Operateurs abhängig. Zu den minimalinvasiven Verfahren zählen z.B. der AMIS Zugang, der DAA Zugang (Direct Anterior Approach), der OCM Zugang und der hintere „Superpath“ Zugang. Bei den minimalinvasiven Verfahren werden häufig Kurzschaftprothesen oder Mittelschaftprothesen verwendet.

Jeder Hüftchirurg bevorzugt ein bestimmtes Verfahren, entweder bedingt durch seine Ausbildung, oder durch die eigenen positiven Erfahrungen. Erfahrene Operateure beherrschen meist auch mehrere Verfahren und entscheiden sich dann individuell für das beste.

 

Planung und Durchführung

Vor der OP werden spezielle, geeichte Röntgenbilder erstellt. Darin werden mittels einer speziellen Software (hectec oder mediCAD) die Prothesenart und -größe gemessen und eingeplant. Dabei werden auch Beinlängendifferenzen berücksichtigt.

Bei der Hüftoperation wird die Hüftpfanne und der Hüftkopf ersetzt. Dabei gibt es bei den Pfannen zementfreie (häufig) und zementierte (seltener) Pfannen. Die zementfreien Pfannen werden entweder in den Knochen geschraubt oder nach dem Ausfräsen in das Pfannenlager eingeklopft, wo sie sich dann verklemmen (pressfit). Im Verlauf sollen diese Pfannen in den Knochen einwachsen. In die Pfanne wird dann das „Inlay“ eingesetzt. Dieses besteht entweder aus einem hochvernetztem Polyethylen (Kunststoff) oder aus Keramik.

Dann wird der Markraum des Oberschenkelknochens (Femur) mit Formraspeln, die dem eingentlichen Implantat formmässig ähneln, aufgeraspelt bis die vorher im Röntgenbild gemessene Größe erreicht ist. Individuell können sich noch während der Operation Abweichungen von der Vorplanung ergeben. Dann wird der Schaft eingesetzt und nach Stabilitäts- und Beinlängenprüfung wird ein Kopf (meist aus Keramik) auf den Schaftkonus aufgesetzt. Danach wird die Hüfte eingerenkt und die Wunde gespült. Anschließend erfolgt der Verschluß der einzelnen Gewebeschichten.

Nachbehandlung

In vielen Kliniken können die Patienten heutzutage bereits am OP Tag oder spätestens am nächsten Tag aufstehen und die ersten Schritte machen. Bei den meisten Kliniken ist bereits von Anfang an eine Vollbelastung des operierten Beines erlaubt, unabhängig davon, ob die Hüfte zementfrei oder mit Knochenzement eingesetzt wurde. Meist gibt es auch keine Einschränkungen mehr, die z.B. nur das Schlafen auf dem Rücken erlauben. All das ist jedoch von Operateur bzw. Klinik abhängig.

Nach einigen Tagen in der Klinik erfolgt häufig die Verlegung in eine Reha Klinik. Jedoch ist auch ambulante Reha möglich.

Diagnostik

Grundlage einer ärztlichen Beurteilung ist immer ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. In diesem Gespräch werden wichtige Fragen zur Krankengeschichte (Anamnese) gestellt, die dem Arzt helfen eine Erkrankung zu diagnostizieren.

In Bezug auf die Beurteilung eines Gelenkverschleißes werden diese Informationen zusammen mit den Ergebnissen der bildgebenden Untersuchungen (Röntgenbilder, MRT) und der klinischen Untersuchung bewertet.

Daraus ergibt sich im Allgemeinen die Diagnose und verschiedene Behandlungsoptionen lassen sich daraus ableiten.

Diese Beratungs- oder Zweitmeinungssprechstunde basiert in erster Linie auf den Informationen vom Patienten und den Ergebnissen der bildgebenden Untersuchungsbefunde. Die klinische Untersuchung kann hier nicht durchgeführt werden. Damit ersetzt diese Videosprechstunde auch nicht den Besuch eines Spezialisten zur körperlichen Untersuchung. Jedoch können bereits vorhandene Vorbefunde von Kollegen mit in die Gesamtbeurteilung einfließen. Bitte laden Sie vorhandene Befunde und Röntgenbilder vor der Videosprechstunde in Ihrem PC hoch. Es besteht dann die Möglichkeit diese Befunde gemeinsam zu sehen und zu besprechen. Alternativ können Sie mir die Befunde per E-Mail vor der Videosprechstunde zusenden.